40/32 Wochenstunden: Sinn oder Unsinn?

Zahlreiche junge Arbeitnehmende in Österreich sind auf der Suche.

Auf der Suche nach dem individuellen Nutzen der wöchentlichen Regelarbeitszeit von 40 Stunden.

Immer öfter vergeblich.

Marcus Christopher Schulz gibt Einblicke, wie Executive Search hier Orientierung, Wege und Chancen eröffnet.

Als Personalberater bin ich tagtäglich in Kontakt mit vielen unterschiedlichen Menschen. Die Entwicklungen, die ich in den letzten Jahren beobachte, stimmen mich nachdenklich. Denn der klassische Vollzeit-Karriereweg wird zunehmend weniger angestrebt, Freizeit und Ausgleich stehen immer stärker im Vordergrund. Was viele junge Menschen bei ihren ersten Schritten im Berufsleben momentan daher besonders bewegt, ist die Frage, ob es überhaupt noch Sinn macht, mehr als 20 Stunden pro Woche zu arbeiten. Doch gerade in Zeiten von Teuerung und Inflation ist es für Arbeitnehmende nicht einfach, mit reduzierter Wochenstundenzahl wirtschaftliches Auslangen zu finden. Diese Unsicherheit junger Arbeitnehmender in ihrer Orientierung spüre nicht nur ich, sondern besonders Unternehmen. Auch für Wirtschaft, Gesellschaft und die persönliche Entfaltung ist dieser Trend kritisch.  

Ein ehrlich offenes Ohr 
Dieser Trend stellt Organisationen, die ohnehin bereits mit Fach- und Führungskräftemangel konfrontiert sind, vor ganz neue Herausforderungen. Denn Arbeitnehmer müssen für nachhaltige Zufriedenheit im Job den Sinn in ihrer Tätigkeit für sich erkennen. Sie müssen gerne tun, was sie tun. Rein monetäre Anreize haben drastisch an Impact verloren. Für Unternehmen bedeutet das, ihren Arbeitnehmenden noch mehr Aufmerksamkeit, offene hochqualitative Kommunikation, ehrliche Inhalte, Authentizität und natürlichen Pragmatismus zu widmen. All das aus dem Bauch heraus und mit voller Überzeugung. Mitarbeitende sind und bleiben das wertvollste Gut eines Unternehmens. Sie müssen stets gehört und entwickelt werden. Auch die unterschiedlichen Bedürfnisse in der Anwesenheit sind dabei zu beachten, denn schließlich geht es essenziell um den Menschen und seine Lebensplanung. In der Gestaltung von Arbeitszeitmodellen gilt es für Unternehmen daher höchste Flexibilität zu beweisen sowie die Mitarbeitendenzufriedenheit stets im Auge zu behalten. Dabei geht es nicht immer vorrangig um Arbeitszeitreduzierung. Auch moderne Remote-Work-Ansätze wie Workation können eine Bereicherung für Arbeitnehmende und Organisationen sein. 

Culture Match mit Zukunftsperspektive 
In diesem Spannungsfeld zwischen Fach- und Führungskräftemangel, persönlicher Entfaltung und sinnhafter Gestaltung des Arbeitsumfelds leistet Executive Search wertvolle Unterstützung, begleitet und holt alle Seiten bestmöglich ab. Dank offener Kommunikation der Erwartungen und umfassendem Support kann Executive Search der Entwicklung aller zuträglich sein. Als Dienstleister prüfen wir bereits im Vorfeld, ob die Zusammenarbeit zwischen Mandant und Kandidat auch Sinn machen kann, ob Werte und Ziele grundsätzlich übereinstimmen. Schließlich ist führen zu wollen ein Mindset, das unbedingt grundlegend vorhanden sein sollte, um langfristig Freude an einer leitenden Position zu haben. Die junge Generation strebt oft keine klassische Führung mehr an, sondern möchten gerne kollaborativ im Team arbeiten. Dabei kann Leadership sehr gut mit Wertschätzung und auf Augenhöhe passieren. Im Idealfall spürt der „Geführte“ die Führung gar nicht. Es geht vielmehr darum, andere auf ihrem Weg zu begleiten und persönliches Entrepreneurship zum eigenen und dem Wohle des Teams walten zu lassen. Meines Erachtens der Führungsstil der Zukunft.  

The best time is now 
Ich möchte jungen Arbeitnehmenden jedenfalls unbedingt eine positive Grundeinstellung und den Mut mitgeben, Führungswege einzuschlagen. Selten war es so spannend, sich im Berufsleben zu bewegen, selten gab es so viele neue Jobs, Arbeitsmöglichkeiten und Entwicklungschancen. Der zu Unrecht in Verruf geratene All-in-Vertrag kann bei entsprechender Gestaltung für zusätzliche Freiheit sorgen. Auch der Wunsch nach dem Kennenlernen von anderen Menschen, Kulturen und Ländern kann so mit der Arbeit verbunden werden. Wir als DELTACON unterstützen im Einklang mit Kandidaten- und Mandanteninteressen gerne sowohl bei der Vertragsgestaltung als auch über den gesamten Recruiting-Prozess hinweg. Es ist wirklich eine tolle Zeit, um sich auf den eigenen Karriereweg zu machen und eine spannende Führungsreise zu starten. 

Mehr als „Arbeitsurlaub“? 
Ob die Workation-Kombination aus Arbeit und Urlaub in der Praxis für Unternehmen und Arbeitnehmende auch wirklich Sinn macht?

Von Marcus Christopher Schulz

Personalberater für Einrichtung, Beleuchtung & Consumer Electronics

Marcus Christopher Schulz ist Managing Partner der DELTACON Executive Search. Er verantwortet die Branchen Einrichtung, Beleuchtung und Consumer Electronics und leitet unser Büro in Wien. Neben seiner zertifizierten Beratertätigkeit (CMC) verfügt er über 12 Jahre operative Geschäftsführungs- und Generalmanagementerfahrung innerhalb der Möbel- und Consumer Electronics Branche.