Wie viel kosten unbesetzte Stellen?

Viele wichtige Positionen bleiben in deutschen Unternehmen zu lange unbesetzt. Die erfolgreiche Nachbesetzung von Vakanzen wird für viele Unternehmen immer schwerer. Das kann Kosten von bis zu 130.000 Euro verursachen, denn im Schnitt dauert es bspw. 181 Tage bis zur Besetzung der Position eines Controllers oder Buchhalters. In den Bereichen Finanz-, Bauwesen oder Produktion gibt es laut einer Studie von stepstone die höchsten Kosten für offene Stellen Auch Positionen in Marketing, IT oder Ingenieurwesen sind teuer mit Kosten von rund 90.000 Euro.

Wie viel kosten unbesetzte Stellen?

Wie errechnen sich diese Kosten?

Um die Kosten einer Vakanz zu errechnen werden die Durchschnittsgehälter pro Berufsgruppe pro Tag ermittelt und dann mit den jeweiligen Tagen, in denen die Position nicht besetzt ist, multipliziert. Das Ergebnis ist eher konservativ berechnet, weil eine Position in der Regel deutlich mehr Wert generiert, als sie kostet. Manche Branchen gehen davon aus, das ein Mitarbeiter das doppelte erwirtschaften muss, was er kostet. Das bedeutet, dass die oben genannten Kosten bei einem Controller zu einem Umsatzminus von 260.000 Euro führen.

Weitere Risikofaktoren

Bei einer Mitarbeitersuche von mehr als drei Monaten ist das Risiko, die Position gar nicht mehr zu besetzen, höher als die Chance, einen geeigneten Kandidaten oder Kandidatin zu finden. Darüber hinaus haben unbesetzte Positionen in einem Bereich immer auch einen negativen Einfluss auf andere Bereiche in einem Unternehmen. Wenn ein Controller fehlt, haben bspw. der Einkauf, der Vertrieb oder die F&E-Abteilung Probleme.

Was sind Gründe für die lange Besetzungsdauer?

Viele Unternehmen vertrauen weiter auf den „pay & pray“ Ansatz, bei dem sie teure Anzeigen zu schalten und hoffen, damit passende Kandidaten zu finden. Oder Sie beauftragen „günstige“ Personalberatungen mit Platzierungs-Modell, die dann maximal drei CVs ohne Garantien senden.

Dazu kommen noch interne Herausforderungen im Rekrutierungs-Prozess. Ineffiziente Bewerbungsprozesse und mangelnde „Candidate Experience“ schrecken viele Bewerber ab. In Zeiten, in denen Kandidaten unter vielen Angeboten auswählen können, gilt: Nicht der große und namhafte Arbeitgeber gewinnt, sondern der schnelle und attraktive. Zeitnahe Antworten auf Bewerbungen, kurzfristig terminierte Interviews sowie rasches und informatives Feedback sind heute Voraussetzung für das gewinnen sehr guter Mitarbeiter. Auch eine gute Vorbereitung auf die Kandidaten, eine freundliche Atmosphäre und aktives „werben“ um den Kandidaten sind heute notwendig.

Bei all diesen Themen kann ein guter Personalberater seine Mandanten unterstützen und dafür sorgen, dass die besten Kandidaten ausgewählt, intensiv geprüft werden und motiviert in das Interview gehen.

Von Klaus Mayerhanser

Personalberater für Telekommunikation, IT & Consumer Electronics

Klaus Mayerhanser ist Gründungs-Partner und Managing Director der DELTACON Executive Search. Er verantwortet mit seinem Team die Branchen Telekommunikation, Informationstechnologie und Consumer Electronics und leitet unser Büro in München. Neben seiner Beratertätigkeit verfügt er über zehn Jahre operative Managementerfahrung in Vertriebs- und Marketingfunktionen innerhalb der ITK-Branche.